No BNQ! Bezirksversammlung 5. September 14 Uhr
Hafenstraße und Bernhard Nocht Straße laden zum Straßenfest gegen Gentrifizierung, Mieterhöhung und

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Danke Sankt Pauli - weiter so!


Also, ihr Tausende von Leuten auf der Bezirksversammlung: das war bombastisch! Danke EUCH ALLEN, ihr wimpelaufhängenden, stromliefernden, eure Wohnungen in Propagandazwischenlager verwandelnden, die Straße zum Kochen bringenden Nachbarinnen und Nachbarn; ihr wart super! Mit soviel Wucht und Energe lässt sich die Investorenarchitektur stoppen! No BNQ!

Das überwältigende Echo auf einen kleinen Aufruf hätte uns warnen sollen, dass hier etwas Großes, Mächtiges anrollt: wir hatten bloß nach ein paar kleinen Dingen gefragt, die wir als Preise für die Kinder anbieten wollten. Doch die zum Zweck der Schatzsammlung in der Kogge aufgestellte Kiste quoll bald über vor tollen Geschenken. Hunderte! Nachbarn brachten Schmuck, Tiere, ganze Comicsammlungen, Autos, Gimmicks... Danke Euch allen!

Dank auch Dir, ungenannt bleiben wollender Limonadenhersteller, der Du 30 Tische und Bänke gesponsort hast; und Dir, Schwabingjugend, für Kasperle und der Miethai, mit dem du unschuldige Kinderherzen aufgeklärt hast über den Zusammenhang von Recht auf Wohnen & Bonbons, behördliche Bestechlichkeit & Miethaie, Eis & Gefängnis;

dann vor allem Dir, LOMU, für das brilliante Let's Gentropoly, dass mir vor zwei Monaten mit seinem "Kulturverstärker" als Investitionsbremse noch nicht eingeleuchtet hat, heute aber doch;

superb wart auch Ihr, Gino, und die Violine spielenden Kinder der Ganztagsschule St. Pauli, mit Eurem tränenprovozierenden Unterstützungsauftritt für die räumungsbedrohte Kogge, und natürlich Du selbst, Rock'n'Roll Kneipe Hotel Kogge, die Du immer wieder bereit warst Dein ausgefeiltes Musikprogramm von inhaltistischen Ansagen unterbrechen zu lassen (und das an Deinem Geburtstag...);

Ihr, Graue Panther St. Pauli Nord - für die selbstironische Sofainstallation und die Wachsende Ausstellung; Du Michaela Melian für die investorenarchitekturkritische Hüpfburg,  die Du im vergangenen Jahrtausend schufst und zu Füßen des damaligen Leerstands auf dem ersten vollprivatisierten Platz Hamburgs, dem sogenannten Fleetmarkt, platziert hattest, und die nun, am Wochenende des 5.9. 2009 hunderten von Kindern Spaß gemacht hat und durch ihre bestrumpften Füße inhaltlich aktualisiert wurde;

auch Dir sei gedankt, Golden Pudel Club Hamburg, der Du generös einen Generator beschafft hast um zu demonstrieren:Investorenarchitektur, wenn wir dir den Strom abziehen, sitzt Du in der Kreditklemme!

Danke euch ungenannt bleibenden zahlreichen Spenderinnen und Spender von Getränken für den Kindertresen, euch ungenannt bleiben wollenden Nachbarinnen und Nachbarn für das elegante Planungsbüro; Danke, Märchenerzählerin im DDR-Wohnwagen; Danke vielbesuchter Infostand, Wurfstand, danke, aggressive Merchandisingabteilung, Danke, Webmaster, Danke, Erfinderin der gelben Wimpel, für  Idee und Durchführung, Logistik, Regie, Gesamtüberblick; Danke dir, VOKÜ;

danke auch Euch, Ihr als Bäume verkleidete VorwerkstiftbesetzerInnen, und Euch erst Recht, ihr als schöne alte Häuser verkleidete GängeviertelbesetzerInnen die ihr den als BNQ und Empire verkleideten AnrainerInnen übel zugesetzt habt; Dir, Rock'n'Wrestling für ein Superposter,

vor allem aber Dir, Bühnencrew, für eine powervolle Bühne mit dem schönsten Licht je auf einem Strassenfest; Dir Manuel Muerte (wäre man abergläubisch, würde man sagen: jetzt kann nichts mehr schief gehen, denn mit Dir begann auch Park Fiction 3) und Dir Nixe: für unvergleichliches Atmosphäreschaffen und Bezugherstellen; insbesondere Dir, arbeitslos gebliebener Erste Hilfe Mann für die 45 jährige live-Version von Teenage Kicks um 3:30; Dir, Straßenabsperrer; Dir, Obstgemüse spendender Ökoladen, Dir, anonymer Würstchengriller, Dir, mitten im Gewühle an Wodka Orange Versorgung Denkende; Dir, Bäcker einer vorzüglichen Orangentorte - ein Traum, Dir, Harry's Hamburger Hafenbazar, Dir Sailor's Inn - ihr habt super mitgespielt, Danke dir Mieter Helfen Mieter Anwalt,

Danke Euch, Zirkuskinder der GWA, Dir, wohlorganisierter und profitabler Getränkestand, Dir Störtebeker Musikzentrum, für Backup, Vermittlung und Bar; Dir, Gruppe 25 Jahre Hafenstraße, für die Ausstellung 50 Jahre Widerstand, euch, Bands von der Ahoi-Bühne, Kosmo Koslowski, They want a Flughafen, 56 Boys, Motorfader, Gladbeck City Bombing, Johnny Blackheart & the Eliminators, St. Pauli Perlen;

dann aber auch Euch, Neighborettes, für einen extrem kraftvollen Auftritt und die Drohung wenn ihr hier baut, burnen wir the house down

und, last but not least, euch, liebe sehr verehrte Nachbarn Die Goldenen Zitronen, die Ihr nicht nur ein Wahnsinnskonzert gegeben habt sondern auch noch genau gegenüber der Stelle, an der alles Anfing vor einem Vierteljahrhundert, womit wir hier abschließen und daran erinnern wollen, dass hier, in dieser Strasse, schonmal Barrikaden standen und erfolgreich verteidigt wurden.

Soweit muss es nicht kommen, liebe sehr verehrte Politiker und Investoren, lernen sie doch mal dazu, und setzen Sie sich in Bewegung - sonst tun wir's für Sie. Oder dachten Sie ernsthaft, sie könnten so eine Nummer durchziehen in einer Straße in der wir wohnen?

Also: Danke St. Pauli - weiter so!

Eure Interessengemeinschaft No BNQ!

PS: Das Bernhard Nocht Quartier ist noch nicht gestoppt - wir treffen uns jeden 2. Montag - das nächste mal am 21. September in der Ganztagsschule St. Pauli, Bernhard Nocht Strasse, 19 Uhr. Immer aktuelle Infos unter www.no-bnq.org

Guten Tag,

am 5. September nimmt sich St. Pauli das Recht auf Stadt. Mit Bands wie den Goldenen Zitronen und THEY WANT A FLUGHAFEN treten die Anwohnerinnen & Nachbarn an gegen das "BNQ", die geplante Investorenarchitektur aus dem Hause Köhler + von Bargen OHG und nehmen Stellung gegen die Kündigung des beliebten Rock 'n' Roll Hotels "Kogge". Ab 14 Uhr heißt es: BARBECUE STATT BNQ! Dann ringt  Kasperle mit dem Miethai, können Sie in einer Hüpfburg Investorenträume zum Platzen bringen, oder das Videogame GENTRIFICATOR I - Ruins Of Investment spielen. No BNQ eröffnet ein öffentliches Planungsbüro. Später prasselt ein fulminantes Musikfeuerwerk von zwei Bühnen.

Noch vor kurzem schien alles ruhig. Doch mit der überraschenden Besetzung des Gängeviertels ist es unübersehbar geworden: es gibt in Hamburg eine neue Auseinandersetzung um urbane Räume, einen Protest, der breit und schwer einschätzbar ist, eine Bewegung, die außerhalb der Grenzen der Parteipolitik mit unkonventionellen Mitteln operiert und die jeden Tag an Schwung gewinnt.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Wohnungen und Arbeitsflächen sind in der Ellbogenmetropole Hamburg kaum noch erschwinglich. Die Möglichkeitsräume in der "Wachsenden Stadt" werden immer kleiner. St. Pauli wird von einer Gentrifizierungswelle überrollt, die Mieten wachsen in den Himmel wie die Bürohochhäuser. Und jetzt greifen sich Investoren die verbliebenen schmuddeligen Ecken:

Mit dem "Bernhard Nocht Quartier" macht sich die Köhler & von Bargen OHG ausgerechnet in einer der wenigen noch erhaltenen Nischen für unangepasstes und halbwegs preiswertes Leben zu schaffen. Um das glatte "BNQ" durchzuwalzen, sollen mehrere Häuser abgerissen werden - den Bestand will man luxusmodernisieren.

Um die Bewohnerinnen loszuwerden nehmen es Bezirkspolitik und Investoren mit dem Mietrecht nicht so genau. Auf einem gemeinsamen Treffen hielt man fest: "Eine Rückkehr der Bestandsmieter... kann nur erfolgen, falls diese neue Mietverträge abschließen, da das Bauvorhaben nicht in einem ... Sanierungsgebiet liegt. “, wie es in dem Protokoll rechtsbeugerisch formuliert wird. „Daher besteht kein Rückkehranspruch und es werden keine öffentlichen Mittel für einen Sozialplan bereitgestellt.“

Ein vielfältiges und versiertes AnwohnerInnenbündnis hat sich nun entschieden, das gesamte Bauvorhaben zu kippen. Auch die Kündigung des beliebten Rock'n'Roll Hotels Kogge werden wir nicht hinnehmen.

No BNQ steht für ein anderes Verständnis von Stadt und wird umgehend damit beginnen, ein modellhaftes Gegenkonzept zu entwickeln. Alle müssen zu den bisherigen Konditionen bleiben können.

Wir wollen ein grundsätzliches Umdenken hin zu einer kulturell innovativen und sozialen Stadtentwicklungspolitik herbeiführen und sind entschlossen, auch an dieser Stelle experimentelle Räume und urbane Erfindungen zu entwickeln - und durchzusetzen.

 

Programm 5 September 2009:

Ab 14 Uhr:

Investorenträume platzen: Hüpfburg
Märchenerzählerin Antje
“Kasperle & der Miethai”
Kinderband & Kinderzirkus
Kinder-umsonst-Bar
Schatzsuche

Barbecue statt BNQ: Grills mitbringen!
Ausstellung: 50 Jahre Widerstand
Gentropoly
Schlachtengemälde
Rundgänge
Gentrificator - Ruins of Investment - Videogame
Graue Panther: “Wachsende Ausstellung”
Planungsbüro: selber machen!
es regnet kaviar merchandising dpt.

Bernhard Nocht Straßen Konzert bis 22 uhr:
Neighborettes
Magier Manuel Muerte
Die Goldenen Zitronen

AHOI Bühne bis 24 Uhr :
Kosmo Koslowski
They want a Flughafen
56 Boys
Motorfader
Gladbeck City Bombing
Johnny  Blackheart & the Eliminators
St. Pauli Perlen

Support:
Ahoi - Bauwagen - Boxprinz - Butt - Cafe Libertad - Centro sociale - COS Naturkost
Es regnet Kaviar - FC St. Pauli Fanladen -  GWA St. Pauli - Haardock - Hafenvokü
Harry’s Hamburger Hafenbazar - Hedonistische Internationale -  Kogge  - Kombüse
Komet - Molotow - Nachbarinnen - Nachbarn - No BNQ -  Otto - Park Fiction - Plan B - Golden Pudel Klub - Schwule Baustelle - Steirer Stüberl - Störte - TopKauf - Touch - Übel & Gefährlich - USP - Washingtonbar

Ausserdem unterstützung von anonymen Unternehmen und Einzelpersonen

Bernhard Nocht Straße - Hafenstraße

5. September  2009